Aus dem Online-Handel in die Offline-Welt

Aus dem Online-Handel in die Offline-Welt

28.11.2019 / Fachartikel

Heutzutage ist es sehr einfach, einen Onlineshop zu erstellen. Etliche Anbieter ermöglichen es mit ihren Systemen, dass auch Laien oder kleinere Firmen ohne großes Budget einen Onlineshop in kürzester Zeit einrichten können. Dies ist eine wunderbare Sache, denn auch kleine Unternehmen, Startups oder Manufakturen, die mehr auf das Handwerk oder ihre Dienstleistung fokussiert sind, können ihre Produkte einfach in die große weite Welt senden und auch den globalen Markt in kürzester Zeit erobern. Die hohen Eintrittsbarrieren von früher sind stark vermindert und gerade wichtige Informationen können sich Webshop-Betreiber kostenlos aneignen: Blogbeiträge, YouTube-Videos und Podcasts, die den Onlinehandel und den Aufbau eines Onlineshops detailliert erklären, sowie viele relevante Best-Practice-Beispiele helfen weiter. 

Aber auch etablierte Onlineriesen entdecken mehr und mehr die Vorteile der analogen Offlinewelt. Warum ist das so? Die Wachstumszahlen des stationären Handels sinken eigentlich nachweislich. Viele Ladenlokale stehen leer, gerade in kleineren Städten und erst recht in Dörfern sind diese quasi Ruinen. Auch große Shoppingmalls haben es schwerer, ihre Räume zu füllen und die Umsätze zu steigern. Warum also eine „Online going Offline-Strategie“?Smartphone Shopping - Figo GmbH - Shopdesign, Shopkonzepte, Bauleitung, Projektmanagement

Today I go offline

Offline ist nicht das totgesagte Pendant zum Onlinehandel. Es ist eine enorme Chance, mit seiner Dienstleistung und seinem Produkt eine Plattform des Erlebnisses, der Customer Experience zu schaffen. Gerade das Ertasten von verwendeten Materialien, das Wahrnehmen von Produktgerüchen und das Ausprobieren eines Produktes oder einer Dienstleistung in einer realen Situation sind Gründe, die für einen physischen Store sprechen. Viele Marken und Firmen entdecken den Offlinehandel für sich als eine starke Chance, um die Philosophie und die Vorteile der eigenen Produkte erlebbar zu machen. Es ist auch eine Chance, mit engagiertem Personal einen 1A-Service und eine gute Stimmung im Ladenlokal zu bieten. Auch die Store-Atmosphäre bietet mit ihrem Licht, mit Gerüchen, Materialien, mit einladenden Sitzmöglichkeiten, mit Pflanzen, Erfrischungsmöglichkeiten und Klängen eine Welt, in der der Kunde sich inspirieren, wohlfühlen und verwöhnen lassen kann. 

Omnichannel ist die Lösung 

Das Potenzial liegt in der Vernetzung des Online- und Offline-Handels. So können zum Beispiel Onlinebestellungen direkt im Store abgeholt werden. Oder der Kunde kann einen Servicetermin im Internet anfragen und sein Anliegen dann im Ladenlokal, das am nächsten vom eigenen Standort entfernt ist, schnell und einfach mit einem Mitarbeiter besprechen. Im Ladenlokal kann gut ausgebildetes Salespersonal zudem Cross-selling Angebote machen und auf individuelle Wünsche eingehen, die sich aus dem direkten Gespräch mit dem Kunden ergeben. Auch Kundentreueprogramme mit Rabattcoupons und zusätzlichen Geschenken und Mustern können das Erlebnis positiv beeinflussen und den Kunden dazu animieren, das Ladenlokal häufiger zu besuchen. Zudem sind Nachhaltigkeitsaspekte für Kunden immer wichtiger. Zum Beispiel, dass er online nachsehen kann, ob der Store das gewünschte Produkt auf Lager hat. Dann kann er es selber abholen, ohne dass dafür ein einzelnes Päckchen mit Umverpackung versandt werden muss. 

„Sogenannte Bedarfskäufe werden mehr und mehr online erledigt“, weiß Jürgen Eickmeyer-Bloch, Chief-Sales-Officer bei der Figo GmbH. „Das Vergnügen des Einkaufens mit Tüten am Arm, Bummeln durch Geschäfte, an Schaufenstern vorbei und sich zwischendurch einen Cappuccino zu gönnen, ist jedoch nicht zu ersetzen.“ So werden Wiederholungskäufe häufig online getätigt und „einfachere“ Produkte wie Seife, Socken und Co. gerne im Internet bestellt. „Erlebnisreichere“ Produkte wie ein neues Parfüm oder ein Kaschmirmantel werden dagegen lieber im Geschäft gekauft. Bestenfalls können die Wunschliste und die virtuelle Einkaufstüte online und offline abgerufen werden und so das Einkaufen im Internet und im Ladenlokal miteinander vernetzen.
Shop Fahrrad.de - Figo GmbH - Shopdesign, Shopkonzepte, Bauleitung, Projektmanagement

Figo unterstützt Online-Marken, den „Offline-Weg“ einzuschlagen

Eine erfolgreiche Marke, die sich mit der Offlinewelt ein zweites Standbein aufgebaut hat, ist Fahrrad.de unseres Kunden Internetstores Group GmbH. Der reine Onlinehandel mit Fahrrädern und Zubehör wurde erfolgreich erweitert durch „Eddies Werkstatt“ und einen Offlinehandel, in dem man im Ladenlokal Fahrräder testen, online bestellen, vor Ort abholen und direkt losradeln kann. Insbesondere bei erklärungsbedürftigen Produkten, wie Fahrrädern oder E-Bikes, stellt dieser direkte Dialog mit dem Kunden einen Mehrwert da. 

Mittlerweile ist Fahrrad.de mit fünf Standorten in Deutschland vertreten, ein weiterer Store ist unter dem Namen „Bikester“ in Stockholm, Schweden geplant (Eröffnung 2020). Genial ist, dass Fahrradbegeisterte und waschechte Schrauber ihr Fahrrad vor Ort „upgraden“ können, da ihnen auch im Laden online das gesamte Sortiment zur Verfügung steht, und sie sich mit Spezialisten und fahrradeuphorischen Fans austauschen können. Es gibt Informationen über Fahrradsicherheit, Helme, Fahrradbekleidung und auch für die kleinsten Gäste das richtige Fahrrad und Fahrradequipment. Diese Symbiose aus den Mehrwerten und der Einfachheit von Online- und Offlineangeboten, Tools und Services ist ein perfektes Beispiel, wie erfolgreich eine etablierte Online-Firma in die Offline-Welt eintreten kann und seine Kunden mit einem erweiterten Angebot begeistern und noch stärker an sich binden kann. Die Strategie der „Offline-Bewegung“ erklärt René Benko von der SIGNA Holding so: „Wir glauben zu 100 Prozent an die Zukunft der Innenstädte. Der stationäre Handel ist durch das Thema Online und Internet in einer Umbruchphase. Die Kombination aus starker lokaler Präsenz in den eigenen Läden sowie hoher Online-Kompetenz ist die Zukunft.“ 

Impressionen vom Fahrrad.de-Geschäft in Düsseldorf gibt es auf unserem YouTube-Kanal und in unserem Instagram-Account.

Haben auch Sie Interesse, Ihre Online- mit einer Offlinepräsenz zu erweitern? Dann kontaktieren Sie unseren CSO Jürgen Eikmeyer-Bloch für ein persönliches Beratungsgespräch:

Jürgen Eikmeyer-Bloch - Figo GmbH - Shopdesign, Shopkonzepte, Bauleitung, Projektmanagement
Jürgen Eikmeyer-Bloch
Vertriebsleitung / Chief Sales Officer

Tel.: +49 234 - 810 305 24
E-Mail: eikmeyer@figo-gmbh.de
 


Carina Gerards - Figo GmbH - Shopdesign, Shopkonzepte, Bauleitung, Projektmanagement
Über die Autorin

Carina Patrizia Gerards
M.Sc. International Marketing Management with Consumer Psychology

Carina, geboren 1987, ist Marketing Director der Figo GmbH. Ihr Studium absolvierte sie in Deutschland und Schottland und arbeitete bereits in acht verschiedenen Ländern, was ihre Arbeitsweise und das Kundenverständnis von verschiedenen Märkten entscheidend prägte. Eigentlich sind ihre Wurzeln in der Kosmetikindustrie, aber ihre Liebe zur Kunst und Inneneinrichtung brachte sie zur Figo GmbH und ermöglicht ihr, ihre Leidenschaften zu vereinen: Einzelhandel, Interior und Nachhaltigkeit.

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